Mein Name ist Julia,

ich bin 27 Jahre alt und habe nun seit 10 Jahren ein Lymphödem im linken Bein diagnostiziert.

Alles begann mit Insektenstichen am Knöchel im Juni 2015. Zunächst maß ich dem keine besondere Bedeutung bei, da eine Schwellung infolge eines Stichs gemeinhin als unbedenklich erscheint.

Trotz des Abklingens der Stiche nach ein paar Tagen blieb meine Schwellung bestehen.

Ich ging zum Hausarzt, der nur eine Borreliose ausschließen konnte. Allerdings suchten wir weiter nach potenziellen Ursachen, die damit zusammenhängen könnten, da sich die Dinge nicht verbesserten, sondern schlechter wurden.

Kurz zuvor hatte ich mit der Einnahme der Pille begonnen. Dies führte uns auch zum Frauenarzt, da der zweite Verdacht bestand, dass ich sie nicht vertragen würde. 

Ich hatte die Einnahme der Pille für ein halbes Jahr erneut unterbrochen, um eine Verbesserung der Schwellung zu erzielen, jedoch stellte sich dies nicht als die eigentliche Ursache des Problems heraus.

Der Hausarzt versuchte durch einen Ultraschall neue Erkenntnisse zu gewinnen, was auch vergebens blieb. Er gab mir aber eine Überweisung für die Phlebologie, wodurch ich wenige Zeit später meine Diagnose bekam. Inzwischen war die Schwellung bereits bis zum Knie hochgewandert.

Es nahm somit alles seinen Lauf, ich bekam die ersten Lymphdrainagen, die erste Rundstrick-Kompression & eine Aufklärung über meine Diagnose.

Im Alter von siebzehn Jahren wollte ich mich nicht mit der Notwendigkeit abfinden, fortan täglich Kompressionsstrümpfe tragen zu müssen, welche bis dato meines Erachtens ausschließlich von älteren Personen getragen wurden.

Mir waren auch die Lymphdrainagen (1–2-mal wöchentlich jeweils 45 Minuten) eher eine Qual als eine Hilfe oder eine Besserung.

Ich hatte nie wirklich Schmerzen, zumindest nicht im täglichen Leben, außer wenn ich meine Kompression nicht anziehen wollte und dadurch meine Beine stark geschwollen sind.

Schule und Ausbildung führten dazu, dass dies bis Ende 2018 weiterging. Um neue Informationen über meine Krankheit zu erhalten und mich mit Menschen mit ähnlicher Diagnose auszutauschen, empfahl mir mein Phlebologe, eine Reha zu machen.

Im März 2019 war ich drei Wochen lang in der Taunus Klinik in Bad Nauheim. Dort habe ich Wassergymnastik gemacht, Kompressionsbandagen getragen und Spaziergänge unternommen.

Am Ende der Reha erhielt ich meine erste Flachstrick Einbeinhose. Ab jetzt musste ich meine Kompression jeden Tag wirklich regelmäßig tragen, denn meine Schwellung war bereits bis zum Oberschenkel angestiegen. Im September 2023 wurde bei mir eine Lymphovenöse Anastomose (LVA) durchgeführt, und voraussichtlich im November 2025 werde ich mich meiner ersten Liposuktion unterziehen.

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