Ich habe mich im April dieses Jahres einer LVA (Lymphovenöse Anastomose) in Düsseldorf unterzogen.
Dabei wird ein Lymphgefäß an eine kleine Vene angeschlossen. So kann die Lymphe über die Vene abtransportiert werden und die Schwellung wird reduziert. Das Ganze ist eine mikrochirurgische Operation und bedarf sehr viel Fingerspitzengefühl.
Genauer gesagt war ich im Sana Krankenhaus in Düsseldorf-Benrath und wurde von Frau Dr. Seidenstücker operiert. Mir wurde Frau Dr. Seidenstücker von mehreren Ärzten und auch von anderen Lymphödem Betroffenen empfohlen. Sie ist Chefärztin im Sana Krankenhaus (im Bereich plastische Chirurgie II) und Fachärztin für plastische und ästhetische Chirurgie. Darüber hinaus hat sie in Solingen ihre eigene private Praxis. Ich habe sie in ihrer Praxis in Solingen besucht und kann nur sagen, dass sie eine sehr nette, sympathische Ärztin ist. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl bei ihr. Sie ist unglaublich kompetent im Bereich der Lymphchirurgie und dies verstärkte mein gutes Gefühl.
Die Operation im April verlief gut, obwohl sie etwas anders verlief als geplant. Eigentlich sollten nämlich beide Beine operiert werden aber als ich aus der Narkose aufgewacht bin merkte ich das nur das linke Bein operiert war. Dies hatte den Grund, dass während der OP eine zweite Verbindung im linken Bein gefunden wurde und so die OP an beiden Beinen zu lange gedauert hätte. Jetzt nach 3 Monaten postoperativ bin ich sehr froh, dass es so gelaufen ist. Zum einen, kann ich die Beine besser vergleichen und zum anderen, ist es für mich leichter mit nur einem operierten Bein klarzukommen da man nach der OP erstmal eine Zeit sehr viel liegen muss. Außerdem bin ich sehr froh darüber, dass noch eine Verbindung (LVA) gemacht wurde. Zwei Verbindungen sind natürlich besser als eine.
Ich war insgesamt 7 Tage im Krankenhaus. Es ist wirklich sehr wichtig, dass das Bein die erste Zeit nicht belastet wird damit diese Verbindung nicht unterbrochen wird. Ich habe diese 7 Tage für meinen YouTube-Kanal „BeautyCrush“ genutzt und jeden Tag berichtet wie es mir so geht. Die Zeit nach dem Krankenhaus war ich auch noch für einige Wochen in der Obhut meiner Familie, weil ich das Bein nicht belasten durfte. Ich habe in dieser gesamten Zeit sehr viel gelesen und TV geschaut. Das Bein war übrigens die ganze Zeit nach der OP bandagiert bzw. war es auch ok den Strumpf zu tragen aber ich habe immer bandagiert da das bei mir besser ist. Nur zum Duschen habe ich die Bandage abgemacht. Lymphdrainage bekam ich 2x die Woche bei mir Zuhause verordnet. Während meines 7-tägigem Krankenhaus Aufenthalt jeden Tag.
Die Operation ist jetzt 3 Monate her und ich habe am linken Unterschenkel (dort wurden die Verbindungen gelegt) zwei Narben. Mein Bein ist 3–4 cm dünner geworden bzw. hat an Umfang verloren und fühlt sich insgesamt leichter an. Ich komme mit diesem Bein jetzt besser in meine Schuhe rein und man sieht es, auch wenn ich Hosen, Leggins oder anderes trage das dieses Bein dünner ist. Ich trage weiterhin eine Bandage bzw. den Strumpf. Manchmal bandagiere ich auch auf den Strumpf. Das geht da ich nur 2 bis 3 Bandagen brauche und trotzdem in meine Hose und Schuhe hineinpasse ohne das man sieht, dass ich bandagiert bin. Nach der Lymphdrainage, die ich immer noch 2x die Woche bekomme, ist das Bein sogar noch dünner geworden.
Insgesamt kann ich und meine Ärzte/Physiotherapeuten eine deutliche Verbesserung sehen und ich bin sehr glücklich diese Operation gemacht zu haben. Ich habe durch die Verringerung des Ödems ein Stück Lebensgefühl und Leichtigkeit zurückbekommen. Im Herbst folgt dann das rechte Bein und ich hoffe, es wird genauso erfolgreich.
Würde ich diese Operation empfehlen?
Jedes Lymphödem ist anders und jeder muss sich selbst informieren und recherchieren welcher Weg für ihn der Beste ist. Es gibt auch Patienten, bei denen nach dieser OP keine Verbesserung eintritt. Das Lymphödem bleibt auf dem gleichen Stand. Dann hat man es aber wenigstens versucht ist hier mein Gedanke.
Ein Beratungsgespräch würde ich aber jedem empfehlen.
Ich wünsche jedem Betroffenen alles Gute und nicht aufgeben.
Ein Artikel von Prof. Taeger.
Eine lymphvenöse Anastomose ist eine chirurgische Technik, die bei der Behandlung von chronischen Lymphödemen vornehmlich im Bereich der Extremitäten eingesetzt wird. Lymphödeme sind Schwellungen, die durch eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe verursacht werden, die aufgrund einer Behinderung des Lymphabflusses nicht abfließen kann. Lymphvenöse Anastomosen können dabei helfen, den Lymphfluss zu verbessern und dadurch das Lymphödem zu verringern.
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