Dana13

Ich möchte für alle Lymphödem-Patienten, die auch Krampfadern haben, kurz berichten, wie meine Venenverklebung verlaufen ist:

Es wurden an einem Tag beide Stammvenen (große Rosenvenen) im linken und rechten Bein von der Leiste bis unterhalb des Knies verklebt. Es gab weder eine Narkose noch eine lokale Betäubung, lediglich die Punktionsstellen wurden betäubt, je Bein ein kurzer Pieks. Die Venen wurden unterhalb des Knies punktiert, es wurde ein Katheter eingeführt und der Gewebekleber aus einer "Klebepistole" in den Katheter dosiert. Alle 3cm wurde ein Klebepunkt gesetzt und dann von außen mit der Hand und dem Ultraschallkopf gedrückt. Die Verklebung beider Stammvenen dauerte zusammen eine knappe Stunde. Danach kam ein Pflaster auf die Punktionsstelle, das eine Woche dort bleiben musste. Geduscht wurde mit einem Duschpflaster. 

Ich habe zur Sicherheit 5 Tage lang einen Blutverdünner bekommen. Da ich sowieso Kompressionsstrümpfe besitze, habe ich diese auch getragen, dies ist jedoch normalerweise nach dem Eingriff nicht erforderlich. Nach dem Eingriff hatte ich vier Tage lang ein leichtes Ziehen in der linken Leiste, rechts habe ich gar nichts gemerkt. Nach der Nachuntersuchung - am 10.Tag nach dem Eingriff - hatte ich zwei Tage lang leichte Schmerzen im rechten Oberschenkel, vermutlich durch den Druck beim Ultraschall. Es gab bisher keine weiteren Beschwerden und keinen Ausfall am Arbeitsplatz. Bereits 36 Stunden nach dem Eingriff waren die massiven Besenreiser am linken Knöchel fast verschwunden, das rote, geschwollene Schienbein war ebenfalls abgeschwollen und nicht mehr rot. Die Innenknöchel, die Unter- und die Oberschenkel waren wenige Tage nach dem Eingriff deutlich abgeschwollen, viel weicher und kaum mehr schmerzhaft auf Druck (so wie Jahre lang vorher). Die Nachuntersuchung hat ergeben, dass beide Venen verschlossen sind. Es wird jetzt bis Anfang des nächsten Jahres abgewartet, wie sich die neue Situation auf die anderen Venen auswirkt, da dort noch einige eine leichte Insuffizienz aufweisen. 

Einzig mit der Beihilfe muss ich mich jetzt befassen, denn die hat im ersten Bescheid die Kostenübernahme abgelehnt, obwohl mein Arzt mitgeteilt hat, dass die anderen zur Verfügung stehenden Verfahren bei meinem massiven Lymphödem kontraindiziert sind.

Ich möchte nach gut einem Jahr ein Update geben zu meiner Venenbehandlung.

Nachtrag: Gerade war ich zur Nachuntersuchung. Nach der Behandlung der Stammvenen mit Venaseal letztes Jahr waren noch mehrere Schaumverödungen notwendig, um Seitenäste und Perforansvenen im Unterschenkel zu verschließen. Insgesamt ist die Situation in meinen Beinen aktuell so, dass die venöse Insuffizienz komplett behoben ist und alle Messwerte im normalen, gesunden Bereich liegen. Die Stammvenen sind weiterhin verschlossen und das Ultraschallgerät zeigt, dass die Venen bereits vom Körper abgebaut werden. Die kleineren Venen sind phlebitisch durch den Schaum verschlossen.

Praktisch heißt das, dass die Schmerzen, die ich über Jahre in den Beinen hatte quasi nicht mehr vorhanden sind. Im linken Unterschenkel habe ich eine Lipodermatosklerose, die mit braunroten Verfärbungen, Verhärtungen, Knoten und starken Schmerzen einhergeht. Diese ist bereits deutlich besser geworden. Die verfärbten Flächen haben sich verkleinert, die Knoten ebenfalls, das verhärtete Gewebe fängt an, wieder weicher zu werden. Nach der letzten Schaumsklerosierung vor zwei Wochen waren die Schmerzen (auf Druck) dann von einem Tag auf den anderen zu 90% weg. Es besteht die Hoffnung, dass sich die Sklerose in den nächsten Monaten weitestgehend zurückbildet. 

Momentan trage ich noch Kompressionsstrümpfe, benutze mehrmals wöchentlich mein Lymphapress und mache regelmäßig Aquafitness um den Prozess zu unterstützen.

Forum Mitglied Dana13

Dana13

© Lymphnetzwerk - Alle Rechte vorbehalten.

Mit & erstellt von raffy.eu