Zur Geschichte ist zu sagen, dass es sich bei mir wohl eher um einen Zufallsbefund handelt. Vor ewigen Jahren, es ist bestimmt schon 8 Jahre her, bin ich gestolpert und mit dem rechten Knöchel auf dem Betonboden aufgeschlagen ebenso mit dem rechten Knie. Das hat so „gescheppert“, dass sie erst mal minutenlang liegen geblieben bin, um festzustellen, ob ich in der Lage bin, mit dem Bein wieder aufzutreten.
Dies war sehr schwierig und auch sehr schmerzhaft. Übergangsweise, da es am Samstag passiert war, habe ich einfach kalte Umschläge mit Kühlkompressen verwendet, und das Bein hochgelegt. Bei dieser Gelegenheit, habe ich Ibuprofen Tabletten Stärke 800 eingeworfen, über einen längeren Zeitraum.
Am kommenden Montag ging es so halbwegs wieder. Ich konnte zwar immer noch nicht den Fuß richtig belasten und es war noch eine starke Schwellung drin, hatte aber nicht die Zeit, dachte ich damals, zum Arzt zu gehen, um dies begutachten zu lassen. Meine Selbständigkeit ermöglichte mir das Hochlegen und Entlasten und Kühlen im Büro. Nach einigen Tagen ging die Schwellung langsam zurück, die Schmerzen wurden geringer, waren aber immer irgendwie noch da. Sie traten immer wieder hervor bei verschiedenen Bewegungen mal waren sie stechend als Schmerz, mal sehr dumpf, insbesondere bei Aktivitäten sportlicher Natur. Ich bin damals sehr gerne joggen gegangen und Fahrradfahren.
Als ich Jahre später wegen einer anderen Angelegenheit zum Orthopäden musste, fragte dieser freundlich und beiläufig, ob sonst noch irgendetwas wäre. Ich bejahte und erzählte die Geschichte mit meinem Knöchel, wonach er mich bat, die Strümpfe auszuziehen. Er hat mich untersucht und meinte er könne schon eine Schwellung sehen auch ertasten, schränkte allerdings ein mit der Bemerkung (sinngemäß-Laienhaftes Verständnis): so schlimm sei es nicht, er verschrieb mir eine Salbe und getaped verließ ich die Praxis. Salbe und Tape wirkten nicht. Bei einer weiteren Untersuchung, drei Wochen später, als ich wegen meiner Schulter dort war, war ein anderer Orthopäde aus der Gemeinschaftspraxis mit der Untersuchung befasst. Er schaut in den PC und fragte, ob irgendwas sich mit meinem Knöchel verbessert hätte. Ich sagte nein.
Er schaute sich das an und meinte dann, dass man das doch Röntgen solle. Das Röntgenbild führte dann dazu, dass er mich zu einem MRT geschickt hat, wo ich zweimal war. Auf dem MRT ergab sich wohl das Bild, das wohl ein Bruch vorhanden gewesen ist oder zumindest etwas in dem Bereich des Knöchels angebrochen war, was mittlerweile nach den Jahren wieder zusammengewachsen war.
Was man auf dem MRT erkennen konnte, so der Radiologe und auch der Orthopäde, war wohl ein Knochenmark ödem was sich gebildet hatte. Der Radiologe meinte, dass er empfehlen würde das Bein ruhig zu stellen und zunächst alles konservativ zu behandeln. Das müsse jedoch sein Kollege, der Orthopäde, entscheiden. Das zweite MRT ein halbes Jahr später, nach Bandagen und Einlagenverordnung, hatte sich keine Besserung ergeben. Insbesondere beim Radfahren ergaben sich immer mehr Schwellungen und schmerzhafte Auswirkungen bei der Bewegung.
Ich wurde dann zu einer Fachärztin geschickt, die sich dieses Knöchels angenommen hat. Da sie neurologische Probleme ausschalten wollte, wurde ich zu einer Neurologin nach Düsseldorf geschickt. Diese hat sich sehr viel Mühe und Unmengen an Untersuchungen gemacht (2,5 Stunden dauerte es), wobei sich kleinere Feststellungen -so nenne ich es einmal ergeben haben, die aber völlig normal für Alter, Struktur, Gewicht, Größe und berufliche Tätigkeit waren.
Mit dem Ergebnis zurück bei der Fachärztin für Orthopädie, schickte sie mich abschließend zu einer Phlebologin/Angiologin, die mich auch sehr, sehr aufwendig untersucht hat.
Hier berichtete ich auf Nachfragen, was mit dem Knöchel, den man sehen konnte, weil stark geschwollen, vorgefallen sei. Ich berichtete den Vorfall. Bei der Untersuchung zeigte sie mir diverse Schwellungen auf beiden Beinen, die ich bislang auch schon gesehen – aber mir nie Gedanken dazu gemacht hatte. Manchmal schmerzhaft, manchmal nicht. Ich hatte immer gedacht, es kann durch Überbelastung beim Radfahren oder Joggen. In beiden Beinen wurde von ihr diagnostiziert eine Veneninsuffizienz und Lymphödeme der „Klasse“ II.
Es handelt sich aus meiner Sicht eindeutig um einen Zufallsbefund, der dem Unfall mit dem Knöchel geschuldet ist.
Auf meine Fragen, ob man das „laufen“ lassen könne, meinte sie, das solle man auf keinen Fall tun. Dies könne weitere Folgen, sogar gegebenenfalls schwerwiegende Folgen haben. Nachdem ich in der ersten Zeit nichts unternommen habe, habe ich dann noch einmal bei einem Besuch gefragt welche Möglichkeiten in Betracht kommen, um dem ggf. Herr zu werden.
Nach langem Hin und Her und zunächst ablehnender Haltung meinerseits (männliche Eitelkeit?), habe ich mich dann bereit erklärt, mir eine Verordnung ausstellen zu lassen. Auf dem eine Maßanfertigung von Kompressionsstrümpfen stand, die Bilder, die man sehen, kann die, ich bereits hier mal hochgeladen habe.
Ich muss sagen, dass ich heute wirklich glücklich bin, auch wenn ich erst seit einigen Wochen zu denen gehöre, die dieses Schicksal teilen.
Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt meine Zeit einzuplanen, die ich brauche, dem Aufwand gerecht zu werden, um die Strümpfe anzuziehen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die Information hier in diesem Forum, in dem ich mich als Laie angemeldet habe, um mehr darüber zu erfahren.
Seither trage ich diese Strümpfe KKL II täglich und verhalte mich entsprechend der Empfehlung der Ärztin, diese morgens als Erstes anzuziehen, nach dem Duschen, und erst abends, vor dem Schlafengehen, abzulegen. Der Mensch ist ein Gewöhnungstier. Anfangs dachte ich, „das ist überhaupt nicht möglich“, das einen ganzen Tag lang zu tragen … heute fühle ich mich mittlerweile sehr wohl darin, da durch den Druck ein sehr stabiles einheitliches Gefühl entsteht, mit dem ich sehr gut umgehen kann. Auf Empfehlung der Damen im Sanitätshaus habe ich nun ein weiteres Paar angepasst bekommen.
Diese sind vorne offen und haben keine Fußspitzen. Zum Vergleich habe ich jetzt noch ein paar mit Fußspitzen bekommen bzw. diese sind dort geordert. Und auch die Schwellung am Knöchel geht deutlich zurück und ist nicht mehr so stark wie vorher; bei einem Tage ohne die Kompressionsstrümpfe sind alle „Hubbel“ deutlich schnell wieder da.
Ich weiß nicht, ob es hilft, aber jederzeit stehe ich gerne für Fragen zur Verfügung, die nicht fachspezifisch sind, dafür gibt es Mediziner. Ich sehe auch sehr wohl, dass ich bei weitem nicht die Probleme habe, die hier im Forum diskutiert werden und kann wirklich nur sagen, dass ich auch glücklich darüber bin.
Aber auch mir als „Anfänger“ hat es geholfen mich zurechtzufinden, mich damit auseinanderzusetzen und Unterscheidungen zu treffen, worum es überhaupt geht bei dieser ganzen Erkrankung. Begriffen habe ich wohl nur mittlerweile auch, dass diese Strümpfe nicht nur für drei oder vier Wochen anzulegen sind, sondern dauerhaft. Damit kann ich wohl sehr gut umgehen, da ich ansonsten völlig gesund bin – Danke, lieber Gott!
Ich grüße ganz herzlich an dieser Stelle und bedanke mich noch einmal auch für die netten und freundlichen Hinweise ob im Forum oder im privaten Chat.
Herzliche Grüße an alle.
Ralph
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